Vom Friedhof ins Hier & Jetzt

Zaue – ein kleines, vielleicht auch etwas verschlafenes Nest mit 188 Einwohnern am Ufer des größten Sees in Brandenburg, dem Schwielochsee. Goldenes Oktober-Wetter wie aus dem Bilderbuch und ich spaziere durch dieses Idyll fernab von Großstadt-Hektik, New Work-Klimbim oder sonstigem digitalen oder agilem Firlefanz.

Einfach mal durchatmen, …

denke ich und genieße den Augenblick während ich intuitiv vom Ufer einen schmalen Feldweg hinauf gehe und nach ein paar Metern die Dorfkirche mit umgebenem Friedhof erreiche. Gelbes Herbstlaub an Bäumen und keine Menschenseele zu sehen – Stille – einfach mal durchatmen, denke ich, während mein Blick über die unglaublich gepflegten Gräber wandert. 

Grabsteine mit Namen, Jahreszahlen, aus Granit, Sandstein – …

… ich lese Namen mir vollkommen unbekannter Menschen. Manchmal gibt es noch Zusatzinformationen – hier ruht eine Familie oder ein Bäckermeister. Manche Grabmale sind schon verwittert, andere wiederum auf Hochglanz poliert oder für meinen Geschmack zu akkurat bepflanzt (aber vielleicht gibt es auch eine DIN-Norm für Stiefmütterchen-Abstände auf brandenburgischen Friedhöfen).

Ich nehme auf einer Bank Platz – einfach mal durchatmen, denke ich.

Dann passiert es – urplötzlich bin ich hellwach, es überkommt mich eine Woge von Trauer, Entsetzen, Mitgefühl und Bestürzung – ich lese auf einem Grabmal vor mir, den in Stein gemeißelten Satz „… Unser Leben war Mühe und Arbeit.“. Wumms – das Idyll ist in Nullkomma Null für mich vorbei. Ich frage mich, wie ein Leben dieser Menschen wohl ausgesehen hat, bei dem am Ende dieses Fazit prangert? „… Unser Leben war Mühe und Arbeit.“

Da wird mir bewusst, wie privilegiert ich leben darf, wie frei ich jeden Tag gestalten kann und welch unfassbar großes Glück es ist, in dieser Zeit zu sein – trotz aller Katastrophen und aktueller Krisen. Die Frage drängt sich in mir: was soll auf meinem Grabstein stehen? Für was möchte ich, die mir zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll einsetzen? 

Einfach mal durchatmen, denke ich. Das ist vielleicht eine Antwort. Achtsamkeit ist Wertschätzung für diesen Moment jetzt – heute – genau an diesem Tag. Wenn ich wach bin und ihn nutze. 

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